Hinrich Möller ließ sich laut Kirchbuch 1720 umbenennen in Findorff - der Name, den seine beiden Söhne berühmt machen sollte. Jürgen Christian Findorff kam am 20. Februar 1720 in dem schmucken Fachwerkhaus im Hohlen Weg 3 in Lauenburg/Elbe zur Welt. Sein Bruder Johann Dietrich Findorff am 22. März 1722. Beide erlernten den Beruf des Tischlers von ihrem Vater.
Der ältere Jürgen Christian Findorff übernahm mit nur 19 Jahren die Werkstatt seines Vaters und war so geschickt in seinem Handwerk, dass der Landesbaumeister persönlich sein Talent förderte. Dadurch ausgebildet in den Bereichen Wasserbau und Landvermessung, sorgte er maßgeblich für die Moorkolonisation, ein Projekt des Kurfürsten von Hannover. Diese Tätigkeit brachte ihm den Beinamen "Vater aller Moorbauern" ein. Auch war er ein gefragter Bauleiter bei Kirchen und Rathäusern.
Auch sein jüngerer Bruder Johann Dietrich Findorff gelangte zu großer Bekanntheit. Nachdem auch er das Handwerk seines Vaters erlernte, ging er 1740 auf Wanderschaft und gelangte dabei 1742 an den Hof in Schwerin. Dort stellte ihn der Herzog, begeistert von seiner Kunstfertigkeit, fest ein. Anfangs kopierte er hauptsächlich Gemälde, entwickelte jedoch nach und nach seinen ganz eigenen Stil. So blieb er im Dienste der mecklenburgischen Herzöge und siedelte mit diesen nach Ludwigslust über. Dort erarbeitete er seine Ätztechnik, mit der er auch überregional Bedeutung erlangte. 1770 schließlich bekam er den Auftrag für das große Altargemälde in der Hofkirche, der heutigen Stadtkirche von Ludwigslust. Die Fertigstellung des Gemäldes mit dem Titel "Verkündigung der Geburt Christi an die Hirten“ erlebte, der zwei Jahre nach Auftrag Stellung verstorbene Johann Dietrich Findorff, nicht mehr.
In dem Geburtshaus der Findorff Brüder in Lauenburg/Elbe sammelte die ehemalige Besitzern Hanna Lehmbeck etliche Exponate zu der Geschichte der Brüder. Die Sammlungsstücke sind heute in einem Museum in Bremervörde zu sehen.
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